전 세계 110여 개의 참여 갤러리와 한층 풍성해진 기획 프로그램으로 프리즈 서울이 돌아온다. 이번 아트페어는 갤러리 섹션과 함께 신진 작가 및 고대 미술품을 위한 특별 섹션으로 구성되며, 프리즈 아티스트 어워드(Frieze Artist Award), 프리즈 필름(Frieze Film), 다양한 토크 프로그램, 그리고 도시 전역에서 열리는 프리즈 위크(Frieze Week)의 문화예술 행사로 활기찬 아트페어 개최 주간이 준비되었다.
Jörg Scheller is an art historian, journalist, musician and contributing editor of frieze. He is a professor of fine arts and art education at Zurich University of the Arts, Switzerland.
The artist’s extensive retrospective at the Migros Museum, Zurich, shows that the social diversity Willats portrays does not translate into an aesthetic diversity
Writer Jörg Scheller considers her practice in light of contemporary political debates and artist Juliette Blightman delves into Cahn’s recently published texts
Derzeit begegnet man ihnen vielerorts: Insider-Outsidern. Der avancierte Kreativkapitalismus sieht es gern, wenn Figuren von den Außenseiten der Kultur auf deren Innenseiten wechseln – Business-Punks, Nerd-Milliardäre, Anthroposophen-Entrepreneurs, Major-Label-Satanisten oder Outsider-Artists. Wurden letztere traditionell bevorzugt in speziellen Biotopen gehegt und gepflegt – man denke an die Kunstsammlung des Psychiaters und Kunsthistorikers Hans Prinzhorn oder an Charlotte Zanders Outsider-Dauerausstellung auf Schloss Bönnigheim – so sieht man ihre Werke mittlerweile immer öfter in Zusammenhängen, in denen man gemeinhin Insider-Artists erwartet. Eingeläutet wurde der heutige Insider-Outsider-Boom von Harald Szeemanns epochemachender documenta 5, die 1972 Bilder der Alltagskultur wie auch die Kunst von, wie es damals hieß, „Geisteskranken“ ganz selbstverständlich miteinbezog. Heute bevölkern ehedem als „naiv“, „primitiv“, „verrückt“ oder doch wenigstens als „Sonderlinge“ eingestufte Künstler Gruppenausstellungen wie die 55. Biennale di Venezia (Massimiliano Gionis The Encyclopedic Palace, 2013), sind auf eigens für sie eingerichteten Messen vertreten (etwa auf der mondänen Outsider Art Fair, Paris/New York) und werden mit Einzelausstellungen in Kunstmuseen gewürdigt (etwa Adolf Wölfli im Kunstmuseum Bern, 2008). So verhält es sich auch mit dem Schweizer Hans Schärer (1927–97), dessen kuriose Madonnenbilder und derb-erotische Aquarelle aus den 1960er, 70er und 80er Jahren gerade im Kunstmuseum Aarau zu sehen sind.