Für gewöhnlich lese ich in Ausstellungen gerne die Wandtexte oder ausliegenden Infoblätter – soweit es sie gibt. Denn meistens verstehe ich die Kunstwerke dann eben doch besser oder entdecke wichtige Aspekte, die ich sonst übersehen hätte. Auch den Wandtext von PANORAMIS PARAMOUNT PARANORMAL, der Ausstellung, die Constanze Ruhm gemeinsam mit Emilien Awada in der Kerstin Engholm Galerie realisiert hat, habe ich bei meinem Besuch gleich zu lesen begonnen – hing er doch als Poster prominent am Eingang. Schnell geriet ich allerdings ins Taumeln. Der Text, der von einem 1971 abgebrannten und längst vergessenen französischen Filmstudio in St. Maurice handelt, hörte gar nicht mehr auf. Nicht nur der Text, auch die Geschichten, die sich für Constanze Ruhm um dieses ehemalige Studio wie Schlingpflanzen ranken, und die Untoten, die es bevölkern, begannen ins schier Unermessliche zu wuchern.