Highlights 2013 – Astrid Kaminski
Die seltsamsten und schönsten Tanzperformances
Die seltsamsten und schönsten Tanzperformances
Mariposa Ancestral Memory
von Raúl Moarquech Ferrera-Balanquet, gesehen im Mai 2013 im Ballhaus Naunynstraße, Berlin
Die Wege eines Bootsflüchtlings quer und queer durch die Geschichte. Politischer Kampf und die Verwandlung des Körpers durch Tanz verdichten sich zur persönlichsten, fragilsten Performance des Jahres.
all my holes are theirs
von Angela Schubot & Jared Gradinger und Aleesa Cohene, gesehen im Februar 2013 in den Sophiensaelen, Berlin
Eine Utopie der Entgrenzung: die nicht-sexuelle Vereinigung dreier Körper. Tableaux vivants von einer Kompositionsdichte wie bei Raphaels Madonnen.
Uncles and Angels
von Nelisiwe Xaba und Mocke J. van Veuren, gesehen im Juni 2013 im Theater Hebbel am Ufer, Berlin
Dank der Echtzeitmanipulationen des Videokünstlers Mocke J. van Veuren multipliziert sich Nelisiwe Xaba in Engel, böse Onkels und eine Cinderella in Zululand. Politische Kunst braucht keine Trash-Ästhetik, um weh zu tun. Mit Humor und Perfektion geht’s auch.
Early Works
von Trisha Brown, gesehen bei Tanz im August, Hamburger Bahnhof, Berlin
Diese perfekten Minimal Dances aus den 1970er Jahren gehören zu den radikalen Neuerungen des Postmodern Dance. Heute wirken sie in der Wiederaufnahme wie luzide Möblierungstänze.
M!M
von Laurent Chétouane, gesehen im Mai 2013 im Theater Hebbel am Ufer, Berlin
M!M – DansFabrik from Focale Fixe on Vimeo.
Wie junge Schwäne auf dünnem Eis bewegen sich die Tänzer vor zwei mächtigen Folien: Jacques Derridas “Politik der Freundschaft” und Beethovens einzigem Violinkonzert. Es entsteht eine Schönheit, die ihre Manierismen mitdenkt und einen nicht zur Ruhe kommen lässt.